Schwerpunktthema: „Negativ – was jetzt?“
Einladung (pdf, 579 kB) – Bilder
Am 10. April lud die Vorarlberger Plattform für Menschenrechte zum dritten „Dialogforum Flucht – Asyl – Integration“ ins Pfarrheim Hatlerdorf in Dornbirn. Das Schwerpunktthema „Negativ – was jetzt?“ betrifft viele Engagierte, die jetzt verstärkt mit negativen Ergebnissen von Asylverfahren konfrontiert werden.
Höchste Aufmerksamkeit herrschte daher bei allen drei Referaten zu den Themen „Die rechtliche Situation und der rechtliche Ablauf bei Negativ-Entscheiden“ (Judith Feistenauer, Diakonie), „Rückkehrberatung – Ziele, Perspektiven, Unterstützungsmöglichkeiten“ (Simone Strehle-Hechenberger, Caritas) und „Wie leben die rechtskräftig negativ bescheinigten Asylsuchenden in unserem Land?“ (Bernd Klisch, Caritas). Dies setzte sich fort bei der Vertiefung in den Kleingruppen.
Es zeigt sich, dass durch die Verschärfungen im Asyl- und Fremdenrecht die Situation noch schwieriger wird. So können jetzt Verwaltungsstrafen von 5.000 bis 15.000 € verhängt werden, wenn jemand seiner Ausreiseverpflichtung nicht nachkommt. Falls diese nicht bezahlt werden kann, drohen Ersatzfreiheitsstrafen bis zu 6 Wochen.
Neu ist auch, dass Menschen verpflichtet werden können, in sogenannte „Rückkehrberatungszentren“ zu ziehen, in denen sie bis zur Ausreise wohnen müssen und den politischen Bezirk nicht verlassen dürfen.
Die dichte Atmosphäre, der intensive Austausch und die große Betroffenheit der 70 TeilnehmerInnen bestärken die Annahme, dass der Einsatz für Menschenrechte und für die Geflüchteten auch die HelferInnen nicht vergessen darf. Er muss auch die Bedürfnisse derjenigen ernst nehmen, die sich in ihrem ehrenamtlichen und beruflichen Engagement im Alltag emotional aufreiben, oft an Grenzen stoßen und Gefühle von Ohnmacht, Wut, Enttäuschung und Überforderung verarbeiten müssen. Wie wichtig dies ist, zeigt sich auch daran, dass die TeilnehmerInnen einhellig ein weiteres Dialogforum wünschten, das im Herbst 2018 stattfinden wird.
Die Prozessgruppe, bestehend aus Helmut Eiter (FairAsyl), Bernd Klisch (Caritas), Katharina Lins (Amnesty International), Peter Mennel (Vindex) und Susanne Winder (Freundeskreis des Werks der Frohbotschaft) wird die Anregung gerne aufnehmen und ein weiteres Forum vorbereiten.